Wollen Zuschauer den trüben Schein von Heile Heile Welt? – #11 – Die Zerstörung von senfdazu.net
Den trüben Schein von Heile Heile Welt
Tatsächlich frage ich mich manchmal, ob man gegen diesen großen Schein im Internet, eigentlich überhaupt noch etwas machen kann bzw. ich will gar nicht sagen, dass ich etwas dagegen machen möchte oder vor allem könnte.
Sondern, ob diese naive Ehrlichkeit und die ganzen Gedanken, die ich mir und die sich sicher auch noch einige andere machen, ob die überhaupt von den Zuschauern und Lesern wahrgenommen werden.
Oder ob der Zuschauer oder der Leser diesen tollen Schein bzw. diesen ganzen unehrlichen Rotz vielleicht auch einfach viel lieber haben wollen. Also als eine Art berieselnde Unterhaltung, ohne groß über mögliche Hintergründe nachdenken zu müssen.
Hartz4 TV würden wir wahrscheinlich im Fernsehen dazu sagen. Also, dass kennen ja einige vielleicht noch, auch wenn immer weniger Fernsehen schauen.
Man weiß ganz genau, dass die Inhalte einfach alle Fake und gestellt sind, aber wenn man sich einfach so berieseln lassen möchte, dafür reichen diese Impulse und Inhalte dann vielleicht auch einfach wieder aus.
Und vielleicht mögen ja auch einige, dieses oft kurze und stumpfe scrollen, gucken und lesen und liken.
Es ist dabei vielleicht auch egal, ob man quasi verarscht wird oder ob sich der Creator Mühe nun gegeben hat oder nicht.
Ich mein, das Internet allgemein ist ja auch viel schnelllebiger. Auf einigen sozialen Netzwerken leben Beiträge z.B. nur wenige Stunden, bevor sie zwischen all den anderen Content wieder untergehen, also, sofern sie nicht von anderen wieder weiter geteilt werden.
Aber wenn „dem“ so wäre, also wenn den Internetnutzern vieles letztendlich egal ist, also wie ehrlich Inhalte sind, könnte man sich die Mühen ja eigentlich auch sparen oder was ganz anderes machen.
Zumindest dann, wenn man nicht damit klarkommen würde, selbst mit so Lug und Trug zu arbeiten.
Aber wohin würde das führen?
Und sollte sich die Gesellschaft echt in diese Richtung und in so ein Denken bewegen?
Ich hoffe natürlich nicht, dass das so ist, aber manchmal denke ich da schon drüber nach.
Was machen wir, wenn wir bald keine Inhalte mehr als „wahr“ ansehen können, weil jeder meint, er müsste mit Lug und Trug arbeiten.
Ich mein, selbst Medien, Zeitungen und Zeitschriften arbeiten immer mehr mit krassen Titel und im Artikel selbst steht dann manchmal schon wieder etwas ganz anderes drin.
Oder neuerdings gibt’s ja auch Online-Seiten, die einen krassen Titel schreiben, aber die Inhalte schön hinter einem Bezahldienst verstecken. Also, sodass man sich womöglich nur Anhang des Titels eine Meinung bildet kann, obwohl im Artikel wahrscheinlich alles wieder relativiert wird. Das ist doch gefährlich und schlimm, oder nicht?
Zumal.
Für viele Zuschauer und Leser wird es ja wahrscheinlich tatsächlich auch absolut nicht leicht sein, überhaupt Unterschiede wahrzunehmen.
Und manchmal vertraut man ja auch darauf, dass der Inhalt einfach wahr ist.
Gerade wenn man denkt, dass man an einen seriösen Ort schaut oder liest.
Aber, man weiß ja auch einfach nicht, ob man mit dem eigentlichen, positiven Bestreben und gegen diese negative Professionalität überhaupt eine Chance haben kann.
Vielleicht denke ich da aber auch schon zu weit und man sollte vieles einfach nicht so ernst nehmen.
Aber diese Überlegungen und Hintergründe lösen manchmal schon Bedenken aus und auch Demotivation. Und das nicht nur bei mir.
Der trübe Schein vertreibt die guten, privateren Kreativen
Da bin ich auch mal ganz ehrlich.
Leider haben wir schon so viele tolle YouTuber und FoodTuber verloren, die aus den unterschiedlichsten Gründen mit Food und YouTube aufgehört haben.
Und ich weiß auch, dass es noch einige gibt, die durchaus öfters mal darüber nachdenken, alles hinzuschmeißen.
Und auch ich habe schon mehrmals überlegt, ob ich nicht lieber nur mit meinem Blog weiter machen sollte. Einfach, weil es wahrscheinlich allgemein günstiger oder insgesamt einfacher wäre.
Man versucht ja wirklich alles richtigzumachen, aber wenn man das Gefühl hat, dass viele eher diesen Schein haben wollen. Oder andersrum, wenn man sieht, dass „die“ die Reichweite bekommen, die lügen oder nicht mit fairen Dingen arbeiten, was sollte man dann machen?
Und vor allem, was wäre dann eher das richtige Richtig?
Ich weiß es nicht.
Man sollte Content Creator und Unternehmen sichtbar machen
Für mich ist klar, dass wenn man langfristig nicht möchte, dass Creator mit ausschließlich kommerziellen Denken die Oberhand gewinnen, dann muss man auch als Zuschauer und Leser aufmerksamer sein und kritischer nachfragen. Und die unterschiedlichen Creator sollten sich klar positionieren (müssen). In der Politik und vor dem Gesetz unterscheidet man ja aktuell nicht, ob jemand eher Content produzieren möchte oder ob jemand eher kommerzielles Interesse hat. Ich denke aber schon, dass man dies unterscheiden sollte. Und ich bin auch dafür bzw. würde mich freuen, wenn das auch die Politik wahrnimmt. Denn es kann ein gewaltiger Unterschied sein, warum man Content erstellt. Und dann ist es eben auch ein Unterschied, womit, wie und warum man sein Geld verdient.
Ich bin dafür, dass Menschen die sagen, dass sie in erster Linie Content erstellen möchte, wie Künstler bewertet werden sollte. Sie können auch Geld verdienen, aber denken nicht unternehmerisch. Und Menschen, die unternehmerisch denken und dafür Content generieren, um damit ausschließlich Geld zu verdienen, die sollten eben ein richtiges Unternehmen (Gewerbeschein haben, etc.) sein. Ich mein, ich finde es absolut in Ordnung, dass es Unternehmen oder auch Online-Produktionen für Rezepte, etc. gibt, die eben damit auch ausschließlich Geld verdienen wollen und auch müssen. Sie haben ja schließlich auch Mitarbeiter, müssen für Ihre Räumlichkeiten und Büros ganz anders zahlen, etc. – Also, ich verstehe das total.
Aber das ist eben auch der Grund, weswegen ich es durchaus wichtig finde, dass man nicht jeden, der im Internet Content generiert, über einen Kamm scheren sollte.
Denn bei Content-Creator sieht das alles oft nämlich schon wieder ganz anders aus. Schon gar, wenn sie sich eher auf den Content konzentrieren wollen.
Für die Politik wäre es dann auch einfacher, weil man Content Creator’n eben auch Lizenzrechtlich mehr erlauben könnte. Also, eigentlich wäre das insgesamt gar nicht so schlecht.
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